Yuji Agematsu
Das Jahr 2020 als Miniatur-Stillleben aus städtischem Abfall
Yuji Agematus wurde 1956 in Kanagawa/Japan geboren. Er lebt und arbeitet in New York.
Yuji Agematsu sammelt bei seinen täglichen Spaziergängen durch die Straße New York weggeworfene und verlorene Gegenstände wie Papierfetzen, Kaugummi oder Teile von Plastikverpackungen. Dieser Routine geht der in Japan geborene Künstler nach, seit er 1980 nach New York übersiedelte.
Dinge, die in den Augen anderer Abfälle sind, verwahrt Agematsu sorgfältig in für Zigarettenschachteln vorgesehenen Zellophanhülle und bringt sie in sein Atelier. Dort werden die Fundstücke genauestens katalogisiert. Datum, Uhrzeit und Fundort notiert der Künstler in Notizbüchern, um sie danach zu Mikro-Skulpturen zu arrangieren. Die zarten, poetisch anmutenden Kunstwerke fixiert Agematsu mit Harz, auf diese Weise entsteht ein Miniatur-Stillleben pro Tag. Die „zips“, wie der Künstler die kleinen Objekte nennt, bilden gemeinsam mit den tagebuchartigen Einträgen in den Notizbüchern einen einzigartigen Kalender.
Die Secession zeigt Yuji Agematsus die Miniatur Objekte des Jahres 2020 und präsentiert sie in eigens angefertigten Plexiglasregalen. Zu sehen ist die Ausstellung unter dem Titel „2020“ noch bis 20. Juni 2021.
Kuratorin: Jeanette Pacher
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