KALENDER
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Hot Questions – Cold Storage
3/02/2022 — 30/03/2026
10:00—19:00
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien
Die Schausammlung des Architekturzentrum Wien
Die Schausammlung des Architekturzentrum Wien gibt Einblicke in die bedeutendste und umfassendste Sammlung zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Befragung von Schlüsselobjekten, darunter prominente und weniger bekannte. Sieben „heiße Fragen“ erwecken den „stillen Speicher“ zum Leben.
Das Architekturzentrum Wien ist das einzige der Architektur gewidmete Museum in Österreich. Nachdem die Sammlung in den vergangenen 17 Jahren auf über 100 Vor- und Nachlässe sowie umfangreiche Projektsammlungen angewachsen ist, werden in der Schausammlung „Hot Questions – Cold Storage“ viele Originalobjekte erstmals zu sehen sein. Ausgewählte Modelle, Zeichnungen, Möbel, Stoffe, Dokumente und Filme entwickeln in sieben thematischen Kapiteln neue Querverbindungen. Jedem Kapitel ist eine „heiße Frage“ unserer Gegenwart vorangestellt, die den „stillen Speicher“ zum Leben erweckt.
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
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Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Weltmuseum Wien und dem privaten Museu de Arte Indígena (MAI) in Curitiba, Brasilien. Die Kuratorinnen Claudia Augustat und Julianna Podolan (MAI) setzen die Sammlungen der beiden Museen in einen Dialog, der zeigt, wie sich aus Gebrauchs- und Ritualgegenständen autonome Kunstwerke entwickelt haben. Inhaltlich kreist die Ausstellung um die Indigene Kunst Brasiliens und deren veränderte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Lange Zeit wurde Schöpfer*innen dieser Kunst jegliche Individualität abgesprochen. Sie galten als bloße Repräsentant*innen ihre Gemeinschaften und Traditionen. Ihre Namen waren nicht von Interesse und galten nicht als dokumentationswürdig, sodass in den Sammlungen des WMW die wenigsten Künstler*innen namentlich genannt sind – anders im MAI, das beinahe alle Künstler*innen mit Namen nennen kann und auch Beziehungen zu ihnen unterhält.
© Museu de Arte Indígena, Curitiba
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Jongsuk Yoon: Kumgangsan
7/06/2024 — 1/08/2025
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1,1070 Wien
Anlässlich seiner Wiedereröffnung lädt das mumok die südkoreanische, seit 1995 in Europa lebende Künstlerin Jongsuk Yoon ein, eine neue Wandgestaltung für das Museumsfoyer zu konzipieren. Auf die Herausforderung des monumentalen Formats antwortet Jongsuk Yoon mit schwebenden, gänzlich anti-monumentalen und anti-heroischen Landschaftsbildern. Die Prozessualität der Malerei und die Reduktion der eingesetzten Mittel bestimmen Yoons künstlerische Praxis, die sie in kritischer Auseinandersetzung mit den Paradigmen der westlichen Moderne und der ostasiatischen Tradition entwickelt – insbesondere mit Expressionismus, Abstraktem Expressionismus und koreanischer Sansuhwa („Malerei von Bergen und Wasser“). Diaphane Schichtungen von großflächig aufgetragenen Farbformen, prozessualen Spuren und grafischen Chiffren verdichten sich zu panoramatischen „Seelenlandschaften“ (J. Yoon), in denen „innere“ und „äußere“ Perspektiven wechseln.
Kumgangsan („Diamantenberg“) ist die malerische Annäherung an eine Bergregion, die Yoon selbst nie betreten hat: Seit 1945 bildet sie die willkürliche Trennlinie und sichtbare Grenze zwischen Nord- und Südkorea und ist als solche Symbol eines ungelösten Konfliktes globaler Politik und dessen bis heute traumatisierende Folgen.
Jongsuk Yoon vor dem Wandbild Sun and Moon, Foto: Kalle Sanner © Nordiska Akvarellmuseet Courtesy the artist and Galerie nächst St. Stephan Rosemarie
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Mapping the 60s Kunst – Geschichten aus den Sammlungen des mumok
5/07/2024 — 11/02/2026
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1,1070 Wien
Der Ausstellung Mapping the 60s liegt die Überlegung zugrunde, dass maßgebliche gesellschaftspolitische Bewegungen des 21. Jahrhunderts ihre Wurzeln in den 1960er-Jahren haben. So beruhen etwa Black Lives Matter oder #MeToo auf den damaligen antirassistischen und feministischen Aufbrüchen, und nicht anders verhält es sich mit den aktuellen Diskussionen um Krieg, Mediatisierung und Technisierung, Konsumismus und Kapitalismus.
Die Entwicklungen der 1960er-Jahre im Allgemeinen und die Ereignisse um 1968 im Besonderen sind nicht nur in sozialer und politischer Hinsicht paradigmatisch, sie sind auch von zentraler kulturpolitischer Bedeutung. In Wien wurde 1962 das Museum des 20. Jahrhunderts als Vorläufer des mumok gegründet, dessen Sammlungsschwerpunkte – Pop Art, Nouveau Réalisme, Fluxus, Wiener Aktionismus, Performancekunst sowie Konzeptkunst und Minimal Art – auf den künstlerischen Strömungen der 1960er-Jahre liegen. Und selbst wenn wir uns fragen, in welcher Form wir heute Kunstgeschichte aufarbeiten und produktiv machen können, so stoßen wir ebenfalls auf Debatten, die bis in diese Zeit zurückreichen.
Kuratiert von Manuela Ammer, Marianne Dobner, Heike Eipeldauer, Naoko Kaltschmidt, Matthias Michalka, Franz Thalmair
Künstler*innen der Ausstellung: Arman, Siah Armajani, Richard Artschwager, Evelyne Axell, Jo Baer, John Baldessari, Iain Baxter, Marlène Belilos / André Gazut, Joseph Beuys, Peter Blake, Mel Bochner, Alighiero Boetti, George Brecht, Peter Brüning, Jack Burnham, Michael Buthe, James Lee Byars, Pier Paolo Calzolari, Christo, Chryssa, Jef Cornelis, Robert Cumming, François Dallegret, Hanne Darboven, Walter De Maria, Jan Dibbets, Öyvind Fahlström, Mathilde Flögl, Sam Francis, Karl Gerstner, Alviani Getulio, John Giorno, Domenico Gnoli, Roland Goeschl, Robert Grosvenor, Hans Haacke, Raymond Hains, Sine Hansen, David Hockney, Michael Heizer, Richard Hamilton, Duane Hanson, Jann Haworth, Dick Higgins, Davi Det Hompson, Robert Huot, Robert Indiana, Alain Jacquet, Olga Jančić, Tess Jaray, Alfred Jensen, Jasper Johns, Asger Jorn, Allan Kaprow, Ellsworth Kelly, Corita Kent, Edward Kienholz, Konrad Klapheck, Kiki Kogelnik, Joseph Kosuth, Gary Kuehn, John Lennon, Les Levine, Sol LeWitt, Roy Lichtenstein, Richard Long, Lee Lozano, Mario Merz, Robert Morris, Ronald Nameth, Bruce Nauman, Claes Oldenburg, Jules Olitski, Yoko Ono, Dennis Oppenheim, Panamarenko, Pino Pascali, Walter Pichler, Larry Poons, Mel Ramos, Germaine Richier, Bridget Riley, Jean-Paul Riopelle, James Rosenquist, Teresa Rudowicz, Carolee Schneemann, Karl Schwanzer, George Segal, Richard Serra, Miriam Shapiro, Robert Smithson, K.R.H. Sonderborg, Keith Sonnier, Sophie Taeuber-Arp, Paul Thek, Walasse Ting, Günther Uecker, Bram van Velde, Stan Vanderbeek, Frank Lincoln Viner, Franz Erhard Walther, Franz Erhard Walther / Arno Uth, Bernar Venet, Wolf Vostell, Andy Warhol, William Wegman, Lawrence Weiner, Tom Wesselmann, William T. Wiley
Sine Hansen On Top, 1967 130 cm x 120 cm x 2.8 cm Egg tempera on canvas mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Foto: Nora Meyer

Nora Turato – Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!
5/09/2024 — 14/09/2025
Kunsthalle Wien Museumsquartier
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!
Die Kunsthalle Wien kündigt erstmals jene Auftragsarbeit an, die von nun an jährlich im öffentlich zugänglichen Bereich am Museumsquartier-Gebäude präsentiert wird. Nora Turato (geb. 1991 in Zagreb) eröffnet die Serie in der Vitrine der Kunsthalle mit einem neuen 62 Meter langen Wandgemälde, das ein Jahr lang zu sehen sein wird. Das Werk erstreckt sich um die Südwestwand des Gebäudes und ist für Passant*innen sichtbar, während sie den äußeren Bogen des Museumsquartiers durchqueren.
In ihren Arbeiten nutzt Turato Sprache als Ausgangsmaterial und thematisiert spielerisch die Machtstrukturen ihrer gesprochenen und geschriebenen Form. Dabei greift sie auf eine Vielzahl textlicher und typografischer Quellen zurück, wobei sie Wörter und Phrasen aus Werbung, Massenmedien, SMS- und E-Mail-Konversationen zitiert und diese auf EmaillePaneele oder direkt auf Wände malt. Dieselben Fragmente werden auch in Büchern oder Skripten für Videos und Performances zu längeren textbasierten Werken collagiert.
Turatos neues Werk wird die gesamte Länge des Kunsthalle-Gebäudes im Museumsquartier nutzen, um einen Schrei darzustellen. Das von der verwendeten Schriftart bis hin zur kontrollierten Ausführung akribisch angefertigte Wandgemälde steht in direktem Kontrast zu seinem Text, der eine der ursprünglichsten und ungehemmtesten Ausdrucksformen nachahmt. Anders als der ‚Urschrei’ bezieht sich ‚Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!’ nicht auf ein einzelnes, persönliches Trauma, sondern auf den ‚unaufhörlichen Nachrichtenzyklus und den Zustand der Welt, mit dem wir alle konfrontiert sind und in dem dieser Schrei die einzige vernünftige Form nicht nur des Loslassens, sondern auch des Ausdrucks ist.’
Die Vitrine befindet sich an der südwestlichen Außenwand der Kunsthalle Wien. Besucher*innen können sie über das Ziegelfoyer der Kunsthalle erreichen.
Biografie
Nora Turato (geb.1991, Zagreb) hatte Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, New York (2022); Secession, Wien (2021); Centre Pompidou, Paris; The International Centre of Graphic Arts, Ljubljana (beide 2020); Serralves Museum of Contemporary Art, Porto (2019) und Kunstmuseum Liechtenstein (2019). Ihre Arbeiten wurden auch im Rahmen bedeutender internationaler Ausstellungen präsentiert, darunter die Performa Biennale 2023, New York; Post-Capital: Art and the Economics of the Digital Age im MUDAM Luxembourg und in der Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen (2021 bzw. 2022); INFORMATION (Today), Kunsthalle Basel und Astrup Fearnley Museet, Oslo (2021 bzw. 2022); Cleveland Triennial for Contemporary Art (2022) und die Belgrade Biennale (2021). Turato lebt und arbeitet in Amsterdam.
Nora Turato, Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!, Kunsthalle Wien 2024, Courtesy the artist, photo: Iris Ranzinger

Erwin Wurm – Die Retrospektive zum 70. Geburtstag
13/09/2024 — 9/03/2025
Albertina modern
Karlsplatz 5, 1010 Wien
ERWIN WURM
DIE RETROSPEKTIVE ZUM 70. GEBURTSTAG
Erwin Wurm (*1954 Bruck/Mur) zählt heute zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Künstlern der Gegenwart. Aus Anlass seines 70. Geburtstags sind in dieser Präsentation erstmals umfassend Schlüsselwerke wichtiger Stationen seines gesamten vielseitigen Schaffens vereint. Der Bogen spannt sich von den Anfängen in den 1980er- Jahren bis hin zu erstmals hier gezeigten sowie eigens für diesen Anlass entstandenen Arbeiten. Skulpturen, Zeichnungen und Handlungsanweisungen, Videos und Fotografien laden ein, das Paradoxe und Absurden unserer Welt zu beleuchten.
In seiner künstlerischen Methode untersucht Erwin Wurm den Begriff des Skulpturalen und führt diesen als Maßstab ein, unsere gegenwärtige Welt daran zu messen. Die Grenzen zwischen den traditionellen Begriffen von Skulptur, Performance, Fotografie oder Gemälde werden in Frage gestellt, wie auch Statik und Bewegung innerhalb eines Kunstwerks neu definiert werden. Wurm kippt die gewohnte Wahrnehmung der uns umgebenden Realität und eröffnet mit seinen Kunstwerken Möglichkeiten, neue Perspektiven und Fragen aufzuwerfen: Was passiert, wenn ich die Schwerkraft missachte, was, wenn Häuser zu schmelzen beginnen oder durch performative Interventionen gequetscht werden? Wie verhalten sich Körper und Räume, wenn darin auch Absurdes und Paradoxes existiert? Wie kann man in den One Minute Sculptures für einen kurzen Moment Teil eines Kunstwerks werden, und wie fühlt sich das an? Immer geht es, wie der Künstler selbst erklärt, um den Begriff des Skulpturalen im Verhältnis zum Sozialen. So kann ein Essiggurkerl durchaus zu Einem Selbstporträt erklärt werden, oder ein üppiges Luxusauto wie das Fat Car zum Symbol von Gier, Überfluss und Warenfetischismus in unserer Gesellschaft. Auf der anderen Seite spiegelt das Narrow House konzeptuell die Beengtheit bürgerlichen Denkens und Handelns und die Enge gesellschaftlicher Normen wider, ob durch Religion, Konvention oderinszeniertes Pathos. Dazu wird hier erstmals eine ländliche Schule präsentiert, die für einengende und heute überholte Vorstellungen steht und ein weiteres Symbol einschränkender und wertender Denkmodelle darstellt.
Seinem Anspruch, mit den skulpturalen Parametern von Hülle, Masse, Haut, Volumen und Zeit innovativ zu arbeiten, bleibt Erwin Wurm auch in seinen neuen Arbeiten verpflichtet: So verdeutlichen seine neuen Serien, wie Substitutes, Skins oder Flat Sculptures, wie sehr der Künstler weiterhin das Vorhandene immer wieder neu denkt und neu gestaltet und uns als Betrachtende zu dieser gemeinsamen Entdeckungsreise durch seine gedanklichen und künstlerischen Freiräume einlädt.
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AUT NOW – 100 × Österreichisches Design für das 21. Jahrhundert
18/09/2024 — 18/05/2025
MAK – Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5, 1010 Wien
100 Objekte, 100 Designer*innen, 25 Jahre, 25 Kategorien, 1 Land: Die MAK Ausstellung AUT NOW. 100 × Österreichisches Design für das 21. Jahrhundert gibt anhand von 100 Designobjekten einen abwechslungsreichen Überblick über die Vielfalt und Innovationskraft des österreichischen Produktdesigns des neuen Millenniums. Jeweils vier Objekte in 25 thematischen Kategorien – von A wie „Alpin“ bis Z wie „Zirkulär“ – spiegeln die Bandbreite von Dingen, die ab dem Jahr 2000 bis heute in Österreich gestaltet und produziert wurden. Dabei handelt es sich um besonders bemerkenswertes österreichisches Produktdesign – um Role-Models für das 21. Jahrhundert. AUT NOW lädt dazu ein, die Qualitäten des zeitgenössischen Designs funktional, konzeptionell und poetisch zu betrachten und dabei Überraschendes in vertrauten Dingen zu entdecken.
„Im Idealfall steht zeitgenössisches Produktdesign für einen dynamischen und ganzheitlichen Ansatz, der die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft und Umwelt in den Mittelpunkt stellt“, so die MAK Kurator*innen Sebastian Hackenschmidt und Marlies Wirth, die die Ausstellung gemeinsam mit Georg Schnitzer und Peter Umgeher, Gründer des Designbüros Vandasye, entwickelt haben. Vandasye beschäftigt sich seit 2017 regelmäßig in der Ausstellungsreihe Design Everyday im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK mit österreichischem Produktdesign, das anspruchsvolle und zugleich zweckmäßige, inspirierende Lösungen für den Alltag vorschlägt.
Die 25 definierten Kategorien geben gleichzeitig den Ausstellungsparcours vor und erlauben eine profunde Annäherung an die Frage, was Produktdesign heute auszeichnet. „Gutes Design“ muss gesellschaftliche Herausforderungen und innovative Formen der Arbeitsorganisation ebenso berücksichtigen wie neuartige Produktionstechniken, Distributionswege und Vermarktungsmöglichkeiten. Formale, materielle, typologische und technologische Kriterien spielen ebenso eine Rolle wie soziale und umweltpolitische Themen oder Ressourcenschonung und Ergonomie. Wesentlich ist auch der emotionale Gehalt von Objekten, der durch „Maximum Rizz“ – Witz, Kreativität und Ausstrahlungskraft – geprägt wird.
Entlang der Kategorien entwirft AUT NOW eine „Schule des Sehens“ zu 2 wichtigen Aspekten der Produktentwicklung und des Designprozesses, die für
die Nutzer*innen meist unsichtbar bleiben. In die Ausstellung fließt dabei die
gesamte Palette der zeitgenössischen Produktvielfalt ein – von Möbeln, Haushaltsgeräten, Werkzeugen und Beleuchtung über Accessoires und Unterhaltungselektronik bis zu Design für Personal Care, Gesundheit, Arbeit, Mobilität und vielem mehr.
Von A wie „Alpin“ bis Z wie „Zirkulär“
Die Kategorien sind als gemeinsame Charakteristika der gewählten Objekte zu verstehen. So subsumiert etwa „Alpin“ den im Alpenraum verbreiteten Kanon an Formen und Typen, der unverkennbar in unterschiedlichsten Gebrauchsgegenständen zu finden ist: in einem Stuhl ebenso wie in einer Lawinenausrüstung oder einer Bong.
„Material als Möglichkeit“ widmet sich der Rolle der Materialwahl und den ungeahnten Möglichkeiten, die mit dem richtigen Werkstoff entstehen
können – etwa bei einem unzerbrechlichen Brillenglas oder einem essbaren Hundenapf. „Re-Typisierung“ wiederum macht deutlich, welche überraschenden Designs für vermeintlich unveränderbare Gebrauchsgegenstände wie eine Leiter und einen Kleiderbügel möglich sind, während „Empowerment“ Projekte beinhaltet, die es den Nutzer*innen erlauben, eigene Handlungsspielräume zu erobern, etwa durch altersgerecht gestaltetes Kinderbesteck. Und die Kategorie „Unsichtbar“ offenbart materielle oder funktionale Qualitäten, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen, sogar bei Objekten wie einer Trinkflasche oder einem Akustikpanel. Unerwartete Gegenüberstellungen finden sich in nahezu allen Kategorien, beispielsweise auch, wenn es um die Verwendung von existierenden Halbfabrikaten, um bewusstes Lo-Tek oder zirkuläre Designstrategien geht, die einen systemischen Wandel ermöglichen.
Bei der Auswahl der Objekte und der damit verknüpften teilnehmenden Designer*innen und Produzent*innen legte das kuratorische Team Wert auf eine Bandbreite unterschiedlicher Zugänge, Generationen und Sparten. Dabei treffen selbst initiierte Designexperimente auf Produktionslinien großer Unternehmen, technologische Innovationen auf tradiertes Handwerk und Serienprodukte auf limitierte Editionen oder längst vergriffene Stücke. Designobjekte aus den frühen 2000er Jahren sind ebenso vertreten wie noch in Entwicklung befindliche Prototypen, und die Produkte etablierter Designer*innen und Hersteller*innen stehen neben Projekten einer jungen Designgeneration.
Knapp ein Viertel der Exponate der Ausstellung stammt aus der Sammlung des MAK; überwiegend werden Leihgaben gezeigt, von denen geplant ist, einige in der Folge in die Sammlung aufzunehmen.
ALPIN Gmundner Keramik, Bong, 2023 Bong Gmundner Keramik © MAK/Christian Mendez
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Der europäische Koran
18/09/2024 — 24/08/2025
Weltmuseum Wien
Heldenplatz, 1010 Wien
Welche Rolle spielt die Heilige Schrift des Islams, der Koran, in der europäischen Ideengeschichte? Wie wurde und wird er seit den ersten Übersetzungen im Mittelalter in Europa gelesen und verstanden? Diesen Fragen widmet sich ab Herbst 2024 eine Sonderausstellung im Weltmuseum Wien. Sie veranschaulicht dabei die vielfältigen Arten, in denen der Koran in Europa erlebt, gelesen und interpretiert wurde. Mit historischen Originalobjekten, zeitgenössischen Kunstwerken und Medieninstallationen zeigt die Ausstellung die Bedeutung des Korans im Leben von Menschen in Europa. Sie entstand in Kooperation mit dem European Research Council (ERC) Synergy Grant Projekt “The European Qurʾān. Islamic Scripture in European Culture and Religion 1150–1850 (EuQu)”.
Marwan Shahin, One Thousand Years 2024 © Marwan Shahin
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LIGHT SOUND SENSES
20/09/2024 — 23/03/2025
Heidi Horten Collection
Hanuschgasse 3, 1010 Wien
Die Ausstellung Light Sound Senses erforscht Licht als physikalisch-natürliches und als ästhetisch nutzbares Phänomen und will unsere vielfältigen Sinneswahrnehmungen anregen. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich mit multisensorischen Kunstwerken auseinanderzusetzen, um das eigene Bewusstsein für Raum, Zeit, Licht, Klang, Geschmack und Berührung zu schärfen. Vor allem Licht wird als Indikator für die technologische Entwicklung und als kulturelles Konstrukt mit symbolischer Bedeutung erkundet. Durch Werke aus dem Sammlungsbestand der Heidi Horten Collection sowie durch Leihgaben der TBA21 und ortsspezifische und immersive Installationen – die von eingeladenen Künstler*innen exklusiv für die Ausstellung realisiert werden – vermittelt Light Sound Senses ein tieferes Verständnis für das Wesen von Licht, Klang und unseren fünf Sinnen.
In der Ausstellung, die sich über zwei Stockwerke erstreckt, werden Besucher*innen einen Pionier der Lichtkunst, László Moholy-Nagy, kennenlernen oder immersiven Lichtinstallationen von Olafur Eliasson, Brigitte Kowanz und Siegrun Appelt begegnen. Letztere setzt sich unter anderem mit Lichtverschmutzung und den wissenschaftlichen Hintergründen der Tageslichtforschung auseinander.
Neon als künstlerisch-konzeptuelles Material wird von Tracey Emin und Joseph Kosuth zum Einsatz gebracht. Eine raumfüllende Sound-Installation des österreichischen Künstlers Bernhard Leitner wird die Besucher*innen dazu anregen, Klang zu sehen; wieder andere Künstler*innen setzen Sound dazu ein, um eine stärkere Wahrnehmung des eigenen Körpers zu erreichen. Mit Arbeiten von Lena Henke und Ernesto Neto wird schließlich der Geruchs- bzw. Geschmackssinn angeregt.
Eine Besonderheit der Ausstellung besteht darin, dass die Besucher*innen gefordert sind, partizipativ mit den Werken in Kontakt zu treten. Beispielhaft dafür steht Carsten Nicolais Arbeit Bausatz noto, bei der sich die Besucher*innen selbst als Tonkünstler*innen betätigen: An einem Tisch mit vier Plattenspielern lassen sich verschiedenfarbige Vinyls mit unterschiedlichen Klangfarben kombinieren. Carsten Nicolai wird exklusiv für die Ausstellung eine Licht-Sound-Installation kreieren.
Ziel der Ausstellung Light Sound Senses ist es, einen ebenso wissenschaftlich-kritischen wie humorvollen und künstlerisch-ästhetischen Blick auf unsere Sinneswahrnehmungen zu werfen, sie herauszufordern und mit ihnen zu spielen.
Mit Arbeiten von:
Siegrun Appelt, John M Armleder, Cibelle Cavalli Bastos, Olafur Eliasson, Tracey Emin, Cerith Wyn Evans, Dan Flavin, Ceal Floyer, Peter Friedl, Gelatin, Helga Giffiths, Lena Henke, Carsten Höller, Krištof Kintera, Brigitte Kowanz, Joseph Kosuth, Bernhard Leitner, Paul McCarthy, László Moholy-Nagy, Iván Navarro, Ernesto Neto, Carsten Nicolai, Tim Noble & Sue Webster, Tony Oursler, Finnbogi Petursson, Christine Schörkhuber, SUPERFLEX, Iv Toshain und Martin Walde.
Kuratiert von:
Julia Hartmann
Olafur Eliasson Your uncertain shadow (colour), 2010 TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Collection Foto: Jens Ziehe | Courtesy Studio Olafur
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Be a mensch: Johanna Kandl
26/09/2024 — 26/09/2026
KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
Nestroyplatz 1/1/14, 1020 Wien
Mit einer Wandgestaltung für den neuen Gemeindebau in der Laxenburger Straße (Architektur: Pichler & Traupmann Architekten) setzt die Stadt Wien ihre lange Tradition der Kunst am (Gemeinde-) Bau fort. Die Künstlerin Johanna Kandl gewann den dazu von KÖR Wien gemeinsam mit der WIGEBA, der Wiener Gemeindewohnungs Baugesellschaft m.b.H., ausgelobten Wettbewerb.
Mit dem Entwurf „Be a mensch“ erinnert die Künstlerin an das Wirken und Vermächtnis von Willi Resetarits (1948–2022). Das Zitat steht für den Musiker und Menschenrechtsaktivisten, der es wie kaum ein anderer verstand, unterschiedlichste gesellschaftliche und kulturelle Gruppen miteinander zu verbinden. Aus dem Jiddischen ins amerikanische Englisch entlehnt, bezeichnet das Wort „mensch“ eine ehrliche integre Person.
Diesen Appell an die Menschlichkeit sowie das Spiel mit der Sprache als Ausdruck von Vielfalt und Inklusion greift Johanna Kandl in ihrer Wandmalerei für den Gemeindebau NEU in der Laxenburger Straße 4/4A, der künftig nach Willi Resetarits benannt sein wird, auf.
Be a Mensch, Johanna Kandl, Photocredits © Hertha Hurnaus
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Ursula Biemann: Becoming Earth
27/09/2024 — 23/02/2025
MuseumsQuartier Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Die Schweizer Künstlerin Ursula Biemann zeigt in „Becoming Earth“ Videoarbeiten, in denen sie sich mit unterschiedlichen Lebensrealitäten, ökologischen Bedingungen und Naturverhältnissen auseinandersetzt. Sie entstanden auf Forschungsreisen an entlegene Orte, von Grönland bis zum kolumbianischen Amazonas.
Biemanns Werk bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Aktivismus. Dokumentarische und künstlerische Ansätze werden kombiniert, um tiefere Einblicke in geopolitische und ökologische Zusammenhänge zu eröffnen. Dabei arbeitet sie oft mit indigenen Künstler:innen zusammen und stellt deren Wissen in den Fokus, das nicht als Mittel zur Beherrschung der Natur dient, sondern dem Prinzip der Symbiose folgt.
Acoustic Ocean © Ursula Biemann
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In aller Freundschaft
27/09/2024 — 4/08/2025
Dom Museum Wien
Stephansplatz 6, 1010 Wien
Die Freundschaft ist ein ausgesprochen existenzielles und zeitloses Thema, das tief mit dem menschlichen Dasein verknüpft ist. Ein Thema, das sich durch alle historischen Epochen zieht und zudem auf alle Kulturen der Welt erstreckt. Zugleich ist das Freundschaftsthema gerade jetzt besonders aktuell: Angesichts der bedrohlichen Weltlage, der zahlreichen Krisen, Konflikte und zunehmenden gesellschaftlichen Spaltungen erscheint es umso wichtiger, dass das Dom Museum Wien seine neue Ausstellung einer zwischenmenschlichen, versöhnlichen Thematik widmet.
„Gerade in Zeiten, in denen ein polarisierendes Schwarz-Weiß-Denken in Politik, Gesellschaft und sozialen Medien sowie eine starke Ich-Bezogenheit durch Instagram und Co verstärkt zu bemerken sind, erschien es uns enorm wichtig, im Dom Museum Wien eine Ausstellung auszurichten, in der das Verbindende, die Ich-Du-Beziehung und das dialogische Prinzip im Zentrum stehen“, so Museumsdirektorin Johanna Schwanberg, die die Schau „In aller Freundschaft“ gemeinsam mit Klaus Speidel kuratiert hat. Es wurde bewusst ein Ausstellungstitel gewählt, der über die rein positive, häufig idealisierte Konnotation, die in dem Wort Freundschaft als Einklang von zwei Seelen steckt, hinausgeht und signalisiert, dass es sich hier um keine verklärte „Friede-Freude- Eierkuchen“-Schau handelt, sondern dass auch problematische Aspekte im Zusammenhang mit dieser Beziehungsform angesprochen werden.
Das Dom Museum Wien nähert sich dieser anhand hochkarätiger Kunstwerke: Grafik, Malerei, Skulptur, Fotografie, Video- und Installationskunst bilden zusammen einen Raum zur Erforschung der Facetten von Freundschaft. Neben nationalen wie internationalen Leihgaben und neuen Auftragsarbeiten bietet die Schau auch Einblicke in die Sammlungen des Dom Museum Wien.
„In aller Freundschaft“ erzählt, wie in sämtlichen Ausstellungen des Dom Museum Wien seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 2017, keine chronologische Geschichte, sondern arbeitet vielmehr mit Kontrasten und Gegenüberstellungen von Werken unterschiedlichster Kunstepochen.
Die Ausstellung spannt anhand von Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Videoinstallationen einen großen Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Auswahl zeigt sowohl Werke aus den historischen Beständen des Hauses als auch aus der Sammlung Otto Mauer Contemporary, umfasst darüber hinaus aber auch hochkarätige Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen, Museen, Stiften und Galerien. „In aller Freundschaft“ bezieht Arbeiten zahlreicher Gegenwartskünstler*innen mit mehreren zum Teil eigens für die Schau entwickelten oder neu für die Sammlung erworbenen Werken in die Ausstellung ein.
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Poesie des Ornaments: Das Backhausen-Archiv
13/11/2024 — 9/03/2025
Leopold Museum
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Das 1849 gegründete Unternehmen Joh. Backhausen & Söhne zählt zu den traditionsreichsten Möbel- und Dekorstoffproduzenten der Wiener Geschichte. Ab 1903 widmete sich das Unternehmen intensiv der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstler*innen, darunter herausragende Protagonist*innen der Wiener Moderne wie Josef Hoffmann, Koloman Moser, Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Jutta Sika, Dagobert Peche, My Ullmann oder Otto Prutscher. Backhausen spezialisierte sich auf die Umsetzung derer Entwürfe und etablierte sich als Hauptlieferant der von Hoffmann, Moser und Fritz Waerndorfer initiierten Wiener Werkstätte. Die fruchtbare Symbiose gipfelte etwa in den Ausstattungen des Sanatorium Purkersdorf 1904/05, der Villa Skywa-Primavesi 1913–1915 und des Palais Stoclet in Brüssel 1905–1911.
Anhand von diversen Themenkomplexen wird die Ausstellung einen Einblick in die musealen Bestände des Backhausen-Archives ermöglichen und dieses einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Josef Hoffmann (Entwurf), 1910 © Backhausen-Archiv, Vermächtnis von Dr. Louise Kiesling, Dauerleihgabe im Leopold Museum | Foto: Backhausen-Archiv
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TWO HOUSES: Jürgen Bauer, Frederick Kiesler
13/11/2024 — 18/04/2025
Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung
Mariahilfer Straße 1b/1, 1060 Wien
Die Ausstellung stellt zwei Häuser gegenüber, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In seiner Malerei reduziert Jürgen Bauer die Idee des Hauses auf ein universelles Zeichen: das Piktogramm des Hauses mit Satteldach, ein Quadrat als Grundform und Basis für die Formel mit der Bauer sein Haus immer in der selben Proportion verwendet. Inhaltlich verknüpft sind die minimalistischen Kompositionen seiner Malerei und Objekte mit den gesellschaftlichen Normen und Wertvorstellungen, zuletzt stark unter dem Eindruck von Klimawandel, Flächenverbrauch und Bodenversiegelung.
Den großformatigen Hausbildern, die Jürgen Bauer in Acryl auf Leinwand ausführt, wird eine Serie kleinformatiger Zeichnungen zum Endless House von 1959 aus dem Nachlass Friedrich Kieslers gegenübergestellt. Das Endless House ist eine wahre Ikone der visionären Architektur des 20. Jahrhunderts und früher Referenzpunkt der biomorphen Architektur. Endlos, nicht unendlich, bedeutete für Kiesler, dass sich in seinem Haus „alle Enden treffen“ wobei die Wände, Decken und Böden ineinander übergehen und die Illusion eines endlos fließenden Raumkontinuums erschaffen.
Der Titel der Ausstellung „TWO HOUSES“ ist eine ironische Anspielung auf eine Schau im Museum of Modern Art in New York, in der dem Ingenieur-Architekten Richard Buckminster Fuller der Bildhauer-Architekt Friedrich Kiesler gegenübergestellt wurde.
Jürgen Bauer, House Repetition 3D-9, 2020, acrylic on canvas, 209 x 138 cm, Photo: Joanna Pianka © Bildrecht, Vienna 2022
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Liliane Lijn: Arise Alive
15/11/2024 — 4/05/2025
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1,1070 Wien
Die in Kooperation mit dem Haus der Kunst in München realisierte Überblicksausstellung zum Werk von Liliane Lijn ist die bislang umfassendste institutionelle Einzelpräsentation der 1939 in New York geborenen und seit 1966 in London lebenden Künstlerin. Lijn arbeitet seit über sechs Jahrzehnten an den Schnittstellen von bildender Kunst, Literatur und Wissenschaft und hat ein umfangreiches Werk geschaffen, das Skulpturen und Installationen, Collagen und Malereien, Videos und Performances umfasst. Ihre multimediale Praxis nimmt in der kinetischen Kunst der späten 1950er-Jahre sowie in der Auseinandersetzung mit surrealistischem Gedankengut, antiken Mythologien und fernöstlichen Religionen ihren Ausgangspunkt. Bereits in ihren frühesten Arbeiten manifestiert sich ein bis heute anhaltendes Interesse an unkonventionellen künstlerischen Materialien: 1961 entstehen erste Werke aus Plexiglas, in denen Lijn mit Reflexion, Bewegung und Licht experimentiert. „Elektrische Lichter blinken auf Plexiglas-Konstruktionen und erzeugen ein Gewirr von transparenten Schatten, die die Künstlerin Echo Lights nennt“, schreibt der amerikanische Dichter John Ashbery 1963 in Zusammenhang mit einer Ausstellung Lijns in Paris. „Ihre Vibrographs sind Zylinder, die sich zu schnell drehen, als dass man die darauf gedruckten Worte lesen könnte, aber vielleicht wirken sie unbewusst wie unterschwellige Werbung.“
Liliane Lijn Four Figures of Light, 1978 Installation Photo: Georg Petermichl / mumok © Bildrecht, Wien 2024
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NITSCH & GEORG BERNSTEINER: DER ZWEITE TEIL DER NACHT
13/01/2025 — 14/03/2025
Nitsch Foundation
Hegelgasse 5, 1010 Wien
In der Ausstellung „DER ZWEITE TEIL DER NACHT“ eröffnet Georg Bernsteiner Einblick in einen gewaltigen schwarz-grauen Raum, der aus den Tiefen des Alls ohne jegliche Orientierungspunkte zu kommen scheint. Schatten, Linien und nur vage definierte Objekte zeigen sich wie Fragmente einer Erinnerung an das Ereignes des Urknalls. Vermeintlich figurativ lesbare Formen schweben richtungslos auf einem samtigen Vlies aus Kohle und Graphit. Das Betrachterauge findet und sucht sich zeitgleich in diesem unendlichen Meer.
Man fühlt sich erinnert an Hermann Nitsch, der im Zeichnen das Sein intensiv erleben konnte. „der wesentliche schöpferische akt ist gegründet im zeitlosen, im anfang und endlosen, im unendlichen abgrund, in der unendlichkeit, der raumlosigkeit, der leere. wenn man sich trennt von vergangenheit und zukunft und man im augenblick lebt. den augenblick des schöpferischen ereignisses erlebt, wirkt man aus dem zeitlosen grunde (der ursachelosigkeit) der istigkeit.“ (Hermann Nitsch, 2018)
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Leporello in limitierter Sonderauflage mit Werken von Georg Bernsteiner und Texten von Karl Schleinkofer.
Georg_Bernsteiner_VIII_2024
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Ansichtssache #29: Mengs und Velázquez
17/01/2025 — 5/10/2025
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Die Sonderpräsentation Ansichtssache, die in regelmäßigen Abständen in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums unterschiedliche Werke vorübergehend in der Dauerausstellung präsentiert, rückt in ihrer 29. Ausgabe ein meisterhaftes Portrait der neun Monate alten Prinzessin Marie-Therese von Bourbon-Sizilien in den Mittelpunkt und lässt Besucher*innen das Werk der beiden gefeierten Hofkünstler Anton Raphael Mengs und Diego Velázquez näher erkunden.
Lange im Depot verwahrt, hat das Bildnis der nicht einmal einjährigen Prinzessin dank einer jüngst erfolgten Restaurierung seine außerordentlichen malerischen Qualitäten zurückgewonnen. Diese Restaurierung und die damit verbundene kunsthistorische Analyse lassen Mengs in einem neuen Licht erscheinen: Mehr als bislang bekannt ließ er sich von Diego Velázquez inspirieren, seinem Vorgänger als Hofmaler in Madrid. Neu ist zudem die lebendige Natürlichkeit, die dieses Porträt auszeichnet und die eine veränderte Auffassung von Kindheit im späteren 18. Jahrhundert widerspiegelt.
Infantin Margarita von Spanien in rosafarbenem Kleid, Diego Velázquez (1599–1660) 1653/54 Wien, Kunsthistorisches Museum © KHM-Museumsverband
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Kunsthalle Wien Preis 2024
23/01/2025 — 20/04/2025
Kunsthalle Wien Karlsplatz
Treitlstraße 2, 1040 Wien
Die Ausstellung zum Kunsthalle Wien Preis 2024 präsentiert die beiden Preisträger*innen Rawan Almukhtar (Akademie der bildenden Künste Wien) und Ida Kammerloch (Universität für angewandte Kunst Wien).
Der Kunsthalle Wien Preis hat das Ziel, aufstrebende Künstler*innen, die in Wien leben und arbeiten, zu unterstützen und den Diskurs über zeitgenössische Kunst im Rahmen einer jährlichen Zusammenarbeit mit der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien zu fördern. Die beiden ausgewählten Künstler*innen erhalten je ein Preisgeld von € 3.000 und ein Produktionsbudget für die Ausstellung in der Kunsthalle Wien Karlsplatz. Die Ausstellung wird von einer Publikation mit Texten von Alicja Melzacka und Rijin Sahakian begleitet.
Ida Kammerloch und Rawan Almukhtar, Kunsthalle Wien 2025, Foto: kunst-dokumentation.com
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True Colors: Farbe in der Fotografie von 1849 bis 1955
24/01/2025 — 21/04/2025
Albertina modern
Karlsplatz 5, 1010 Wien
Wie kam die Farbe ins Foto? Diese Frage beantwortet die Ausstellung True Colors – Farbe in der Fotografie von 1849 bis 1955 anhand hervorragender Werke aus den Beständen der Fotosammlung der ALBERTINA.
Der Wunsch nach Farbe im Foto beherrschte die Welt der Fotografie von Beginn an. True Colors zeichnet den Weg der Entwicklung der Farbfotografie nach und zeigt aus historischer Perspektive, wie Medien, bearbeitete Bilder und neue Technologien unseren Blick auf die Welt verändern.
Detail: Richard Neuhauss, Papagei, 1899, ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt © Foto: ALBERTINA
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Nana Mandl: Related Issues
31/01/2025 — 24/02/2025
STRABAG Kunstforum
Donau-City-Straße 9, 1220 Wien
Nana Mandl hat die Jury durch ihre malerischen Stoffcollagen überzeugt. Ihre Werke zeichnen sich durch eine signifikante Verbindung von Materialität, Form, Farbe und aktuellen Themen aus. Die Ausstellung related issues bietet nun einen Einblick in das Schaffen von Nana Mandl und stellt neue Arbeiten vor.
Nana Mandls Werke sind ein Innehalten in der beschleunigten Bildermaschine der Massen- und sozialen Medien und ein lustvolles Eintauchen in den einzelnen, von der Handykamera eingefangenen Moment. Die Künstlerin, die in Graz geboren wurde und in Berlin und Wien studiert hat, spürt mit den von ihr verwendeten sinnlich- stofflichen Materialien den auf den ersten Blick unscheinbaren Details nach, die uns unbewusst ansprechen, unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen und womöglich der eigentlichen Bildintention des Fotos zuwiderlaufen. Als figurative und abstrakte Elemente übersetzt Mandl diese in digitale Prints und Zeichnungen auf Textilien und Leinwände, durch Übermalungen, Collagen und Stickereien. Manchmal sind es nur noch verpixelte Informationsreste, aus denen sie ihre Bildmotive entwickelt und vom Digitalen ins dreidimensionale Stoffliche oder in installative Konstellationen überträgt. Die von Mandl verwendeten Textilien stammen aus dem persönlichen Fundus, wurden ihr geschenkt oder auf dem Flohmarkt gefunden; Färben und Bleichen erweitern die Palette der so vorgegebenen Farben: Nana Mandl ist es auch in Bezug auf ihre Materialien ein Anliegen, mit dem Bestehenden zu arbeiten.
Anna-Catharina Gebbers
Nana Mandl, related issues, Art Site @ Gironcoli-Kristall, 2025, Foto: Rudi Froese
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Die unendliche Analyse: Psychoanalytische Schulen nach Freud
1/02/2025 — 30/06/2025
Sigmund Freud Museum
Berggasse 19, 1090 Wien
Die Psychoanalyse – von der man kaum noch im Singular sprechen kann – stellt sich gegenwärtig als integrative, zugleich fragmentierte, sich zuweilen aber auch in Schulen vereinheitlichende Disziplin dar: Sie ist ein lebendiges und vielfältiges Feld der Forschung und der klinischen Praxis. Theoretische Ansätze werden heute mit aktuellen medizinischen und neurowissenschaftlichen Zugängen kombiniert und psychoanalytische Behandlungen empirisch beforscht. Psychoanalyse wird zudem von feministischer Kritik und von zahlreichen geistes- und kulturwissenschaftlichen Diskursen, aber auch von den verschiedenen kulturellen Kontexten, in die sie als internationale Bewegung eingebettet ist, beeinflusst.
Ausstellungsansicht_Unendliche Analyse, Sigmund Freud Museum, Foto, Wout Kichler
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Gustav Klimt: Pigment & Pixel
20/02/2025 — 7/09/2025
Unteres Belvedere
Rennweg 6, 1030 Wien
Rezente technologische Untersuchungen ermöglichen neue Erkenntnisse über Gustav Klimts Arbeitsmethoden und künstlerische Praxis. Der Blick unter die Oberfläche der Malschichten macht den Entstehungsprozess seiner Bilder nachvollziehbar. Dabei zeigen sich gelegentlich überraschende Abweichungen zwischen der Vorzeichnung und der finalen Ausführung der Gemälde.
Die Ausstellung widmet sich zudem der Frage, wie Klimt seine legendären goldenen Bilder geschaffen hat. Auf welche Weise hat er das Gold auf die Leinwand aufgetragen? Makroaufnahmen belegen, dass Klimt ausschließlich kostbares Blattgold für seine Werke verwendete. Zu sehen ist unter anderem sein ikonisches Gemälde Judith – eines der ersten Werke, in denen der Künstler mit Gold gearbeitet hat.
Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Medizin“, 1901, Rekolorierung nach historischer Aufnahme (2021) Belvedere, Wien / Image by Google
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Mika Rottenberg: Antimatter Factory
27/02/2025 — 10/08/2025
KunstHausWien
Untere Weißgerber Straße 13, 1030 Wien
Mika Rottenberg (*1976) ist eine in New York lebende Künstlerin, die in ihrer Praxis Film, architektonische Installationen und interaktive kinetische Objekte kombiniert, um die Absurdität der ausufernden Warenproduktion in unserer heutigen hyperkapitalistischen Welt zu veranschaulichen. Von der Perlen- und Lebensmittelzucht bis hin zur Massenproduktion von Plastikartikeln in China, verweist Rottenberg auf humorvolle Weise auf die Dringlichkeit, Ressourcen zu schonen, weniger zu konsumieren und nachhaltiger zu leben.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Tinguely in Basel und den Lehmbruck Museum in Duisburg.
© Mika Rottenberg, Lampshare, 2024 © Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Pete Mauney
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Plastic Matters
27/02/2025 — 25/05/2025
KunstHausWien
Untere Weißgerber Straße 13, 1030 Wien
Mit Plastic Matters schlägt das KunstHausWien einen Perspektivenwechsel zum Umgang mit Plastik vor: vom Abfallprodukt hin zum wertvollen Werkstoff. Unter dem Motto „Lang lebe das Plastik“ veranschaulichen Workshops zur Kunststoffwiederverwertung die vielfältigen Prozesse des Recycelns und schärfen dabei unser Bewusstsein der zunehmenden Plastik-Problematik. Plastik bleibt und muss als wertvolle Ressource im Kreislauf gedacht werden.
Die Ausstellung zeigt Möglichkeiten und Potenziale des Werkstoffs abseits industrieller Verwertungsprozesse auf. Denn Plastik geht uns alle etwas an.
© Gravel Mischung, Foto Tom
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IMAGINE CLIMATE DIGNITY
1/03/2025 — 9/06/2025
Künstlerhaus Vereinigung
Karlsplatz 5, 1010 Wien
„Climate Dignity“ bedeutet zum einen, dass alle Menschen das Recht haben, in einer Welt zu leben, in der ihre Gesundheit, ihre Freiheit und ihre Lebensgrundlagen nicht durch den Klimawandel beeinträchtigt werden. Im Sinne der Klimagerechtigkeit gilt dies insbesondere für jene Menschen, Gemeinschaften und Länder, die von den Auswirkungen des Klimawandels am stärksten betroffen sind oder sein werden und die daher besonders schutzwürdig sind. „Climate Dignity“ betont zum anderen, dass die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels und der damit verbundene Verlust der Biodiversität nicht nur die menschliche Würde bedrohen, sondern auch die Natur gefährden. Damit rückt das „Climate Dignity“ zugrundeliegende Konzept der mehr als menschlichen Beziehungen, die gegenseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur in den Mittelpunkt: Wer die Würde der Natur verletzt, beschädigt auch die menschliche Würde.
Ada Kobusiewicz, Javier Viana, Alberto Lomas Atacama Fashion, 2024, Installation im öffentlichen Raum, Paseo Marítimo, Algeciras, Spanien, Foto: Ada
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Suburbia
5/03/2025 — 5/03/2025
19:00—22:00
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien
Leben im amerikanischen Traum
Suburbia zeichnet die Geschichte eines amerikanischen Lebensideals nach, das die Welt eroberte und von populären Medien unaufhörlich reproduziert wird. Gleichzeitig analysiert die Ausstellung die Widersprüche dieses Modells und seiner sozialen und ökologischen Folgen wie Flächenverbrauch, Versiegelung und Leerstand.
Ausstellung: Do 06.03.2025 – Mo 04.08.2025 täglich 10:00–19:00
© Foto: Ed Templeton
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Suburbia: Leben im amerikanischen Traum
6/03/2025 — 4/08/2025
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien
Suburbia zeichnet die Geschichte eines Lebensideals nach, das – ausgehend von den US-amerikanischen Vorstädten – die Welt eroberte und von populären Medien unaufhörlich reproduziert wird. Gleichzeitig analysiert die Ausstellung die Widersprüche dieses Modells und seiner sozialen und ökologischen Folgen wie Flächenverbrauch, Versiegelung und Leerstand. Die große Frage ist: Wie geht es weiter?
Der amerikanische Traum lässt sich mit einem Bild beschreiben, das in der Zeit stehen geblieben zu sein scheint: Ein großes Haus mit Garten, Swimmingpool und zwei Autos in der Garage. Ein ruhiger, sicherer Ort für die Kernfamilie, naturnah und in einer menschenfreundlichen Umgebung. Suburbia entführt uns in diese Gedanken- und Bilderwelt, die von Politik, Wirtschaft bis Unterhaltungsindustrie massiv gefördert wurde. Die Kulturgeschichte des Einfamilienhauses nimmt ihren Ursprung in den gehobenen amerikanischen Wohnvierteln des frühen 19. Jahrhunderts. Nach dem zweiten Weltkrieg wird die Typologie massiv entwickelt und in die Breite ausgerollt. Die Ausstellung beleuchtet den wirtschaftlichen, politischen und sozialen Kontext dieser rasanten Ausbreitung in den USA und darüber hinaus. Dabei wird deutlich, dass das Modell auf sozialer, ethnischer und geschlechtsspezifischer Segregation beruht und dabei enorm viel Fläche beansprucht.
Die von Philipp Engel für das CCCB kuratierte Ausstellung wurde für das Az W adaptiert und um einen Österreichschwerpunkt erweitert. Auch hierzulande will immer noch ein Großteil der Menschen ihre eigene Version dieses Traums am Stadtrand verwirklichen. Laut einer aktuellen Studie der BOKU hat sich der Anteil der hoch zersiedelten Fläche in Österreich zwischen 1975–2020 verfünffacht – insbesondere durch freistehende Einfamilienhäuser, großflächige Gewerbegebiete und Einkaufszentren. In Folge zerstören Verkehrsflächen die Landschaft, die rasant fortschreitende Versiegelung bedroht die Biodiversität und die Ernährungssicherheit, Ortskerne veröden und die Menschen einer alternden Gesellschaft schlittern in die Isolation. Das Bild der halbverwaisten, in die Jahre gekommenen Häuser und Siedlungen prägt viele Teile des Landes. Anstatt neu zu bauen, stellt sich die Frage, wie der Bestand dieser rund 1,5 Millionen Einfamilienhäuser für die Zukunft nutzbar gemacht werden kann. Gelungene Beispiele von Umbauten, Umnutzungen, Nachverdichtungen oder neuen Wohn- und Arbeitsformen sollen das enorme Potenzial und attraktive Alternativen aufzeigen.
Bill Owens: Cleo and James Pruden, 1972, Foto: Bill Owens Archive, Milano
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Ana Vaz: Meteoro
8/03/2025 — 18/05/2025
Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession
Friedrichstraße 12, 1010 Wien
Ana Vaz’ Filme aktivieren und hinterfragen das Kino als eine Kunst des (Un-)Sichtbaren und als Instrument, das Humane zu dehumanisieren, um seinen Verbindungen zu nichtmenschlichen oder geisterhaften Lebensformen Raum zu geben.
In ihrer Ausstellung in der Secession wird Vaz ihre neue Filmreihe Meteoro vorstellen. Diese zeichnet eine kritische Anthropologie des heutigen Europas, indem sie seine Wahrzeichen und Infrastrukturen in imperialen Hauptstädten wie Paris und Porto erkundet. Durch historische Tiefenbohrungen, spektrale Halluzinationen und antizipatorische Erzählungen legt Vaz den negativen Abdruck einer Herrschaft frei, die auf kolonialer Gewalt, Vertreibung, Auslöschung, Ausbeutung und Verschwendung gründet. Auf kontraststarkem Schwarzweißfilm gedreht, der die in den Bildern implizierte fiktive Archäologie unterstreicht, schafft Meteoro ein Archiv der Gegenwart. Wir werden geführt von den Händen und der Vision einer*s zukünftigen Reisenden; einem Blick, der den Film geradezu verkörpert und auf szenischen Beiträgen des karibischen Autors und Performers Olivier Marboeuf, der Tuareg und Forscherin Maïa Tellit Hawad und der portugiesischen Künstlerin Isabel Carvalho beruht.
Ana Vaz, Meteoro (Meteor), 2023–24, Filmkader, 16mm, transferiert auf 4K, Courtesy die Künstlerin
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Moskau Material
8/03/2025 — 5/04/2025
Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof Wien
Heiligenkreuzer Hof Stiege 8, 1.Stock (Eingang über Schönlaterngasse 5), 1010 Wien
Die Ausstellung Moskau Material ermöglicht erstmals einen vertiefenden Blick auf die Skizzen, Vorstudien, (Detail-) Pläne, Visualisierungen zu den Entwürfen für Kindermobiliar, vermittelt durch Schütte-Lihotzkys eigene schriftliche Erläuterungen. Darüber hinaus ergänzen zahlreiche Fotografien der Architektin aus der Moskauer Zeit sowie Archivalien, Briefe und Postkarten als visuelle Kommentare ihre Perspektive auf den Aufbau der UdSSR in den 1930er Jahren. Insofern sich der Entstehungsprozess des Materials zu den Kindermöbeln in die Phase des sogenannten „großen Terrors“ fällt, ist es im Hinblick auf politische und soziale Spannungsverhältnisse besonders aufschlussreich. Die Entwürfe und Überlegungen erlauben nicht nur, die private und öffentliche Gestaltungsauffassung Schütte-Lihotzkys nachzuvollziehen, sondern auch, ihre komplexe und widersprüchliche Positionierung innerhalb der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse dieser Zeit sichtbar werden zu lassen.
Margarete Schütte-Lihotzky, Krippenmöbel, 1935–37, IN: 121/29, Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien / Bildrecht, Wien 2025
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Arcimboldo – Bassano – Bruegel
11/03/2025 — 29/06/2025
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Ab März 2025 zeigt das Kunsthistorische Museum die große Ausstellung Arcimboldo – Bassano – Bruegel.
Die Zeiten der Natur mit Meisterwerken von Pieter Bruegel d.Ä., Giuseppe Arcimboldo, Jacopo und Leandro Bassano sowie zahlreichen anderen Künstlern des 16. Jahrhunderts. Wie war das Verhältnis der Menschen in der Renaissance zu Natur und Zeit? Wie verbildlicht sich dies in der Kunst? Welche Rolle spielten dabei die zahlreichen faszinierenden Jahreszeiten- und Monatszyklen, die in immer neuen, vielfältigen Formulierungen umgesetzt wurden? Dies sind die Fragen, mit denen sich die Ausstellung auseinandersetzt. Sie beleuchtet sowohl kunsthistorische Aspekte, als auch die Inhalte der Bilder, ihre ursprüngliche Bestimmung und die Vorstellungen der Auftraggeber.
Giuseppe Arcimboldo (1526–1593) Summer dated 1563 Kunsthistorisches Museum, Picture Gallery © KHM-Museumsverband
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Wenn die Kinder ausziehen
26/03/2025 — 26/03/2025
18:00—20:00
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien
Zukunft Einfamilienhaus
Impulse & Diskussion
Das Einfamilienhaus ist Wohnwunsch und Alltagsrealität der meisten Österreicher*innen. Von den insgesamt 1,53 Millionen Einfamilienhäusern wurde ein Großteil in den letzten 70 Jahren errichtet. Wie lassen sich die in die Jahre gekommenen Häuser zukunftsfähig machen? Was passiert mit dem einstigen Wohntraum, wenn die Kinder ausgezogen sind und nicht mehr zurückkehren?
Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Suburbia
© Stadt Wien/ Christian Fürthner, 2019