VERANSTALTUNGSSPRACHE: DEUTSCH.
Kuratorin Kerstin Jesse stellt vier unterschiedliche Stationen künstlerischer Leidenschaften vor, die in verschiedene Richtungen wirkten.
„Können Sie innig und inbrünstig sein? Mit dem Herz arbeiten. – Dann ist die Möglichkeit da‚ das Werk zu beseelen‘“, schrieb Egon Schiele 1914 an den sechs Jahre jüngeren Erich Lederer. In Zeiten der Krise des modernen Ichs Anfang des 20. Jahrhunderts manifestiert sich in Schieles frühen Selbstdarstellungen die Radikalität und Schonungslosigkeit seiner intensiven Selbstbefragung in ausdrucksstarken Körperbildern.
Max Oppenheimers Hingabe für die Musik befruchtete seine Malerei und er übersetzte musikalische Klänge in koloristische Töne und ein formales Feuerwerk.
Oskar Kokoschkas manische Liebesbeziehung zu Alma Mahler führte einerseits zu einem ungeheuren Schaffensdrang, während andererseits der ungestüme Künstler das Ende der Beziehung mithilfe eines Puppen-Fetisch verarbeitete, der in einem brutalen Zerstörungsritual endete.
Die Designerin und Modeschöpferin Emilie Flöge ließ ihre kreative Leidenschaft für Kleider und Stoffe in einen eigenen Modesalon mit ausgeklügelten Geschäftskonzept wahr werden. Die Selfmade-Woman setzte sich nachdrücklich für die Reformmode in Wien ein und damit für die Gleichstellung und Befreiung der Frau.
Anmeldung erforderlich. AUSGEBUCHT.
Leopold Museum
Das Leopold Museum beherbergt die von Rudolf Leopold gegründete, heute mehr als 8.300 Objekte umfassende Sammlung österreichischer Kunst der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Moderne. Höhepunkt ist die Wien 1900-Ausstellung mit der weltweit größten Sammlung an Werken des österreichischen Expressionisten Egon Schiele, mit Meisterwerken von Gustav Klimt und der international umfassendsten Dauerpräsentation zu Oskar Kokoschka, sowie weiteren Werken der Wiener Moderne und Kunsthandwerk der Wiener Werkstätte.
AUSGEBUCHT: Kuratorinnenführung mit Kerstin Jesse: „Vier Stationen pure Leidenschaft“
16 Nov 2023/16:45-17:45H
Leopold Museum
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
AUSGEBUCHT
Egon Schiele, Kniender Selbstakt, 1910 © Leopold Museum, Wien