Die Ausstellung Ins Dunkle schwimmen zeigt gegenwärtige künstlerische Auseinandersetzungen mit Modellen des „schöpferischen Subjekts“. Sie fragt nach Fortschreibungen und Dekonstruktionen der Hoffnungen der Moderne auf Kunst als vermeintlichen Ausdruck des Inneren und auf Kreativität als Werkzeug zur Verbesserung des Lebens.
Selbstverwirklichung und Selbstinszenierung gehören aktuell nahezu weltweit zu den Grundkomponenten unternehmerischer Professionalität. Etwas zu tun, wofür man (ver-) brennt, ist Teil des Ideals eines gelungenen Lebens und wird in den sozialen Medien konstant vermittelt. Wo statt gemeinschaftlicher Fürsorge oft nur individualisierende Self Care angeboten wird und sich die ökologischen, sozialen und politischen Krisen verschärfen, kommt (Selbst-) Ausbeutungsverhältnissen eine immer existenziellere Bedeutung zu.
Künstler:innen sind als „Selbstbildner:innen“ par excellence prototypisch für die zum gesamtgesellschaftlichen Anforderungsprofil gewordene kreative Existenz. Die ausgestellten Arbeiten widmen sich den daraus hervorgehenden widersprüchlichen Anforderungen und Abgründen von Kreativität im Kontext der Kunstproduktion. Sie loten die Bedingungen der Zurichtung des Selbst in künstlerischer Produktion und in der Arbeit am eigenen Leben aus und suchen nach Exit-Strategien aus der Instrumentalisierung des Kreativitäts- und Freiheitspathos.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung:
Genaue Adresse: Schönlaterngasse 5, Stiege 8, 1. Stock, 1010 Wien
Ins Dunkle schwimmen. Abgründe des kreativen Imperativs
16 Oct 2024 - 1 Feb 2025
Universitätsgalerie der Angewandten im Heiligenkreuzerhof
Schönlaterngasse 5, 1010 Wien, Österreich
Franz West, Liège, 1989 © Archiv Franz West, Estate Franz West, Foto: Günter König/Sigmund Freud Privatstiftung