Man könnte von der Begegnung des Schönen mit dem Horror sprechen oder das Fantastische hat sich in den Kunstwerken von Eva Beresin mit dem Schrecklichen vermählt. In den malerisch-grafischen Welten der ungarischen Künstlerin, die seit 1976 in Wien lebt und arbeitet, begegnet man hybriden Gestalten, grotesken Figuren und seltsam anmutenden Fantasiewesen. Die breite thematische Palette der Künstlerin, die das Skurrile genauso wie das Tragisch-Existenzielle beinhaltet, reicht von mittelalterlich anmutenden Grausamkeiten über alltägliche Banalitäten bis zu humorvollen Episoden.
Beresin problematisiert die Vorstellung eines eindimensionalen Menschen, trotzt jeder Totalität. Häufig stattet die Künstlerin die Dargestellten mit animalischem Verhalten aus, und vice versa tragen die vielen Tiere, die Beresins Gemälde bevölkern, menschliche Züge. Ein künstlerisches Universum tut sich auf, das mit Schalk und Schabernack zelebriert, aus den Fugen geraten zu sein. Momente des Nonsense fügen sich zu einer Apotheose des Randständigen. Die Verzerrung ordinärer Blickwinkel, Perspektivbrüche und die Verkehrung der Umstände erinnern an karnevaleske Zustände oder lassen an manieristisch überzeichnete Eskapaden denken. Nichts ist darstellungsunwürdig. Für Beresin gibt es keine falschen Gesten, keine falsche Malerei. Die Geschwindigkeit des Arbeitsprozesses und die Expressivität des künstlerischen Ausdrucks unterstreichen die Autonomie des Malaktes.
Albertina
Im historischen Herzen Wiens gelegen, verbindet die Albertina imperiales Flair mit großer Kunst. Als prunkvolles ehemaliges habsburgisches Wohnpalais und Kunstmuseum von internationalem Rang, dessen Name auch für eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt steht, ist das Haus Anziehungspunkt für Städte- und Kulturreisende aus aller Welt.
Eva Beresin: Thick Air
1 May 2024 - 15 Sep 2024
Albertina
Albertinaplatz, Wien, Österreich
Eva Beresin, A look in the mirror, 2020, ©Peter M. Mayr