We have done nothing because we have avoided nothing beschäftigt sich mit dem Konzept der „Faulheit“ als einem dissidenten, somatischen, marginalen Mechanismus des politischen Widerstands. Die Ausstellung, die am 9. November von 18-21 Uhr eröffnet wird, zeigt eine vielfältige Auswahl an Multimedia-Arbeiten, die die Vorstellung von Zeit als einer Ressource, die es zu maximieren gilt, in Frage stellen und stattdessen die subversive Kraft der „Zeitverschwendung“ als eine Form des Widerspruchs hervorheben.
Inspiriert durch die kubanische Untergrundzeitschrift Revista de la Vagancia, basiert das Projekt auf den Erfahrungen kubanischer Künstler:innen und ihren Äußerungen des Widerstands gegen die repressiven politischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen der Regierung. Hier ist Müßiggang, Trägheit oder „Faulheit“ nicht nur ein Zustand der Untätigkeit, sondern eine paradoxe Quelle der Kreativität und Produktivität – eine bewusste Antwort auf ein System, das die totale Beteiligung verlangt. Neben den kuratierten Werken, die von Malerei und Poesie bis hin zu Installationen und digitalen Animationen reichen, wird zur Eröffnung der Ausstellung eine Sonderausgabe der Zeitschrift Revista de la Vagancia herausgegeben, die einen einzigartigen Einblick in die lebendigen und marginalisierten Aspekte der kubanischen Avantgarde-Kultur bietet.
We have done nothing because we have avoided nothing feiert die Macht der Nonkonformität und des individuellen Widerspruchs gegen unterdrückerische Systeme und zeigt, wie Apathie, Müdigkeit und sogar Isolation starke Werkzeuge des Widerstands sein können.
Kuratiert von: Daniela Fernández
Teilnehmer:innen: Santiago M. Díaz, Julio Llopiz-Casal, Carla Maria Bellido, Simone García (cymoonv), Amed Aroche, Lester Álvarez Meno, Román Gutiérrez Aragoneses, Kevin Ávila
Veranstaltet von ENTRE (Direktorin, Marilyn Volkman) | Fragen an: entrevienna@gmail.com
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS).
ENTRE
ENTRE ist ein unabhängiger Projektraum, der sich der Förderung des sozialen und politischen Verständnisses durch Kunst verschrieben hat. Es bietet eine Plattform für unterschiedliche Perspektiven auf zeitgenössische Kunst und Politik, wobei der Schwerpunkt auf dem internationalen Austausch in kleinem Rahmen und experimentellen Ansätzen für gesellschaftspolitische Themen durch den Ausstellungsbetrieb liegt. ENTRE arbeitet mit Künstler:innen und Kurator:innen vor allem aus Europa, Lateinamerika und Nordamerika zusammen und konzentriert sich auf die Überschneidungen von künstlerischer Forschung, Aktivismus und Menschenrechten.
Eröffnung & Publikationspräsentation: „We have done nothing because we have avoided nothing“
9 Nov 2024/18:00-21:00H
ENTRE
Burggasse 24/4, 1070 Vienna, Österreich