VERANSTALTUNGSSPRACHE: DEUTSCH/ENGLISCH

 

Die Veranstaltung untersucht die Anthropophagie in ihrer spekulativen Wechselseitigkeit. Anthropophagie erstreckt sich über verschiedene Bereiche und umfasst Phänomene in der Biologie wie die Symbiogenese, bei der Zellen andere Zellen konsumieren, um sich zu entwickeln; in der Linguistik oder der KI, wenn Sprachen oder Modelle sich gegenseitig konsumieren, und umfasst verschiedene Formen der künstlerischen und kulturellen Aneignung, die von Oswald de Andrades anthropophagischem Manifest inspiriert sind. Die Veranstaltung erforscht beispielsweise, wie sich Mikroben von bestimmten menschlichen Klangfrequenzen ernähren und wie Sprachparasiten das Gesprochenwerden bewirken. Sie geht von den indigenen Kosmologien aus, in denen die Zustände des Anderen – des Opfers – verzehrt werden, um die Zeichen seiner Andersartigkeit zu assimilieren. In diesen Kosmologien werden Töten und Singen als ähnliche Praktiken interpretiert, um durch gesungene oder gesprochene Worte zum Anderen zu werden, und der Begriff, der für den Anderen oder den Feind verwendet wird, ist „Zukunftsmusik“. Der Sänger oder Sprecher versteht sich selbst als Subjekt in dem Moment, in dem er seine Einzigartigkeit erklärt, indem er sich selbst durch die Stimme des Anderen hört und die Koexistenz verschiedener Arten enthierarchisiert.

 

Mit:

  • Tristam Vivian Adams (Cultural Theorist, ‘Vocal Semiocapitalism’)
  • Sean Braune (Cultural Theorist, ‘Language Parasites‘)
  • Emanuel Gollob (Artist, ‘Eating Caruso’)
  • Jens Hauser (Cultural Theorist, Moderator, ‘BioMedia’)
  • Svenja Kratz (Artist, University of Tasmania, ‘Bone Breath‘)
  • Matthias Lewy (Prof., Basel University,’Indigenous Sonorism‘)
  • Ana Maria Ochoa (Prof., Tulane University, ‚Acoustic Multinaturalism‘)
  • Theresa Schubert (Artist, ‚mEat Me‘)
  • Klaus Spiess (Prof., Vienna Medical University. ‘Eating Caruso’)
  • Melanie Strasser (Cultural Theorist, Vienna University, ‚Tupi or not Tupi‘)

 

Weitere details finden Sie hier.

ART SPACE

Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien

https://ail.angewandte.at/

+431711332007

info@ailab.at

AIL – Angewandte Interdisciplinary Lab

Das Angewandte Interdisciplinary Lab ist ein Raum und eine Plattform für Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und künstlerischer Forschung. Es wurde 2014 von der Universität für angewandte Kunst Wien auf Initiative von Gerald Bast gegründet, um den Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen zu ermöglichen und Kunst und künstlerische Forschung zu öffnen. AIL widmet sich dem Dialog zwischen allen Besucher:innen und Teilnehmer:innen sowie verschiedenen Wissensgebieten und verbindet Partner:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Design, Forschung mit den Ressourcen der Universität für angewandte Kunst Wien.

© Spiess/Gollob/Gründorfer, Ars Electronica 2023

Sonophagia – Eating Sound: Performance-Installation & Vorträge über auditive Anthropologie, Anthropophagie und Biokunst

14 Nov 2024/18:30-21:30H

AIL - Angewandte Interdisciplinary Lab (Postsparkasse)

Österreichische Postsparkasse, Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien, Österreich

© Spiess/Gollob/Gründorfer, Ars Electronica 2023

Sonophagia – Eating Sound: Performance-Installation & Vorträge über auditive Anthropologie, Anthropophagie und Biokunst

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