Eröffnung: Donnerstag, 24. Oktober, 18 – 21 Uhr

 

Mit Come, but as a Daytime Comet entwerfen Flaka Haliti (*1982 in Priština) und Jimmie Durham (1940–2021) eine subtile Reflexion von Identitätspolitik und Identitätsstiftung, im Zuge derer sie die skalaren Unterschiede zwischen Manifestation und Auslöschung offenlegen und auflösen.

Der Titel evoziert das Gefühl einer bevorstehenden Ankunft und reflektiert zugleich den kaum wahrnehmbaren Moment zwischen dem Nicht-mehr und dem Noch-nicht. Das Bewusstsein über die Präsenz eines solchen Moments – so selten wie die Sichtung eines Kometen bei Tageslicht – verbunden mit einer zugleich als Einladung und Forderung wahrnehmbaren Anrede an eine unbestimmte körperliche oder immaterielle Entität, verweist auf die schwer fassbare Mehrdeutigkeit, die Halitis und Durhams konzeptionelle Ansätze miteinander verbindet.

In Flaka Halitis Werken evozieren ambige zeitliche Schichten und Mechanismen des Verhüllens und Enthüllens Fragen nach Kausalität und den Bedingungen von Entortung und Liminalität, die als identitätsstiftende und soziopolitische Imperative wirken. Sie untersucht dabei die Paradoxie zwischen Fremdheit und Vertrautheit, Subjekt- und Objektsein, Wahrnehmung und (Re-)Präsentation, wobei sie diese Konzepte nicht als Gegensätze, sondern als wechselseitig abhängige Kräfte definiert.

Auch in Jimmie Durhams spielerischem Formenkosmos fungiert Identität als zentrales Ordnungsprinzip. Seine flexible Herangehensweise an das Wesen des Daseins zeigt, wie sehr er die elementare Essenz aller Dinge mit einzigartiger Sinnstruktur rekonfigurierte und ihnen so neue Funktionen und Kodierungen verlieh. Dadurch schaffen seine Arbeiten einen Raum, in dem Identität nicht als statisches Konstrukt, sondern als dynamischer, fortlaufender Diskurs zwischen dem Selbst und dem Anderen existiert.

Der Dialog zwischen Halitis und Durhams Arbeiten eröffnet eine profunde Auseinandersetzung mit den grundlegenden Faktoren von Identität und ihrer Konsequenzen und fragt gleichzeitig danach, wie sich der irreversible Verlauf der Zeit mit permanenten Strukturen von Macht und Widerstand in Einklang bringen lässt. Auf diese Weise setzen sich ihre Werke mit Identität als etwas Flüchtigem und doch Bedeutsamen auseinander, das kontinuierliche und ungeteilte Aufmerksamkeit einfordern muss.
(Text: Teresa Kamencek)

ART SPACE

Schleifmühlgasse 1A, 1040 Wien

https://christinekoeniggalerie.com/

+43 1 585 74 74

office@christinekoeniggalerie.at

Christine König Galerie

Christine König Galerie wurde 1989 in Wien gegründet. Die Galerie repräsentiert eine Vielzahl internationaler, etablierter Künstler und arbeitet gleichzeitig mit einer dezidiert jüngeren, aufstrebenden Generation. Das Programm der Galerie und die Auswahl der Künstler orientiert sich stark an Themen, die für Christine König relevant sind: Politik und Aktivismus, Feminismus, Literatur, aber auch postkonzeptuelle Ansätze.

Flaka HALITI & Jimmie DURHAM | Come, but as a Daytime Comet

24 Oct 2024 - 30 Nov 2024

Christine König Galerie

Schleifmühlgasse 1A, 1040 Wien, Österreich

Flaka HALITI & Jimmie DURHAM | Come, but as a Daytime Comet

OTHER EVENTS

09/11/2024
Ausstellung
Imran Channa & Kateryna Lysovenko: „A FABLE FOR TOMORROW“
15/05/2024
Ausstellung
ICONIC AUBÖCK – Eine Werkstätte formt den österreichischen Designbegriff
Amoako Boafo, Enyonam’s Black Shawl, 2020 © Courtesy des Künstlers und Mariane Ibrahim Gallery, Paris © Bildrecht, Wien 2024
25/10/2024
Ausstellung
AMOAKO BOAFO – PROPER LOVE
08/10/2024
Ausstellung
Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion
24/10/2024
Eröffnung
JONGSUK YOON Han
05/09/2024
Ausstellung
Aleksandra Domanović
11/09/2024
Ausstellung
Anne Duk Hee Jordan – The End Is Where We Start From
27/02/2024
Ausstellung
Auf dem Rücken der Kamele
Franz West, Liège, 1989 © Archiv Franz West, Estate Franz West, Foto: Günter König/Sigmund Freud Privatstiftung
16/10/2024
Ausstellung
Ins Dunkle schwimmen. Abgründe des kreativen Imperativs
07/11/2024
Ausstellung
Monster Chetwynd – Moths, Bats and Velvet Worms! Moths, Bats and Heretics!
Marc Chagall Der blaue Zirkus, 1950–1952 232,5 x 175,8 cm, Öl auf Leinwand Centre Pompidou, Paris, Musée national d'art moderne – Centre de création industrielle, dation en 1988, en dépôt au Musée national Marc Chagall, Nizza © Bildrecht, Wien 2024
28/09/2024
Ausstellung
Chagall
Lucas Cranach d. Ä., Die Heilige Sippe, 1510–1512 © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien
26/10/2024
Ausstellung
Die Sammlung betrachten & Cranach’s Holy Productivity An Insert by Klaus Scherübel
Erwin Wurm Psyche (As You Like It), 2024 262 × 115 × 68 cm, Aluminium, Farbe, Kleidung © Erwin Wurm / Bildrecht, Wien 2024 Foto: Markus Gradwohl
13/09/2024
Ausstellung
Erwin Wurm – Die Retrospektive zum 70. Geburtstag
20/09/2024
Ausstellung
LIGHT SOUND SENSES
24/04/2024
Ausstellung
(Un)Known Artists of the Amazon
18/09/2024
Ausstellung
AUT NOW – 100 × Österreichisches Design für das 21. Jahrhundert
07/06/2024
Ausstellung
Jongsuk Yoon: Kumgangsan
27/09/2024
Ausstellung
In aller Freundschaft
Nora Turato, Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!, Kunsthalle Wien 2024, Courtesy the artist, photo: Iris Ranzinger
05/09/2024
Ausstellung
Nora Turato – Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!
05/07/2024
Ausstellung
Mapping the 60s Kunst – Geschichten aus den Sammlungen des mumok
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
03/02/2022
Ausstellung
Hot Questions – Cold Storage