Béatrice Dreux
MEET THE ARTIST stellt die Künstlerinnen und Künstler Wiens vor, deren Ateliers man im Zuge der Open Studio Days 2019 entdecken konnte. Heute: Béatrice Dreux.
VIENNA ART WEEK: Wie beschreibst du jemandem, der deine Kunst gar nicht kennt, was du machst?
Béatrice Dreux: Es ist Malerei. Es werden weder Gegenstände noch Menschen oder Alltägliches dargestellt. In gewisser Weise funktionieren die Bilder wie IKONEN ohne religiösen Aspekt. Sphärisches wie Wolken, Regenbögen, Tränen/Tropfen, Gottbilder und OCTOPUSSYS sind die Themen der letzten Jahre. Ob sie atmen, entscheidet darüber, ob die Arbeit fertig ist. Dominiert werden die Arbeiten zumeist von der Farbe Schwarz in all ihren Facetten. Ölkreide, Glitter, Ölfarbe und Acrylfarbe sind die Materialien.
VIENNA ART WEEK: Es gibt KünstlerInnen, die arbeiten am besten in Hotelzimmer, andere brauchen extrem viel Platz. Was sind deine idealen Arbeitsbedingungen?
Béatrice Dreux: Im Idealfall hat man zwei Orte. Einen in der Stadt, um im Austausch mit anderen zu stehen und einen am Land oder am Meer in totaler Isolation, um tiefer in die Materie eindringen zu können.
VIENNA ART WEEK: In der Arbeitswelt ist es mitunter äußerst wichtig, sich zu vernetzen. Wie wichtig ist das in deinen Augen für eine/n KünstlerIn?
Béatrice Dreux: Es ist einfach notwendig. Nicht für die Arbeit, aber für alles andere.
VIENNA ART WEEK: Wärest du nicht in Wien, wo würdest du dann leben?
Béatrice Dreux: Auf einer griechischen Insel.
VIENNA ART WEEK: Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen, sagt Aristoteles. Ein anderes Sprichwort sagt, er ist schwer – wie zum Beispiel der erste Strich auf einer weißen Leinwand. Wie beginnst du ein neues Werk?
Béatrice Dreux: Das kann mitunter schwierig sein. Das schwierigste ist aber doch die Situation, wenn ein Bild fast fertig ist. Da kann plötzlich alles wieder zusammenbrechen und mitunter monatelange Arbeit zunichte gemacht werden.
VIENNA ART WEEK: Wie oder wo findest du Inspiration?
Béatrice Dreux: Nicht mehr so wir früher in Museen sondern eher beim flanieren, im Café am Meer und im Atelier.
VIENNA ART WEEK: Was inspiriert dich in Wien? Welche Museen, Ausstellungshäuser, Galerien etc. besuchst du häufig?
Béatrice Dreux: Das Naturhistorische Museum, das Kunsthistorische Museum, das Belvedere, das Vokskundemuseum und die Bezirksmuseen. Die Wiener Cafés, Geburtshäuser und Buchhandlungen. Auch der Wienerwald.
VIENNA ART WEEK: Hast du ein persönliches Arbeitsritual, dem du gerne folgst?
Béatrice Dreux: Vom 8.Bezirk zu Fuss ins Atelier in den 4.Bezirk zu spazieren dann zu schauen was passiert ist und weiterarbeiten.
VIENNA ART WEEK: Wenn du nicht Künstlerin wärest, welcher Tätigkeit würdest du nachgehen?
Béatrice Dreux: Da gibt es nichts anderes.
VIENNA ART WEEK: Was sind die schönsten Momente an deinem Beruf und welche die schwierigsten?
Beatrice Dreux: Die konzentrierte Situation im Atelier und ein Werk zu haben, sowie Menschen die einen über Jahrzehnte unterstützen.Das ist fantastisch. Auf der anderen Seite: Die unglaublich schwierige Situation als Künstlerin mit einem Kind durchzukommen.
VIENNA ART WEEK: Was ist dein Traumprojekt, das du noch nicht umgesetzt hast?
Béatrice Dreux: Ein Atelier am Meer.