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Alexandra Baumgartner

Alexandra Baumgartner, credit: Dawin Meckel/Agentur Ostkreuz

Im Gespräch mit Alexandra Baumgartner, dessen Atelier man 2019 im Zuge der Open Studio Days entdecken durfte. Die inspiration hat nicht gefehlt.

 

Die 1973 geborene Salzburgerin Alexandra Baumgartner lebt und arbeitet in Wien. Mit ihrem Atelier im 4. Wiener Gemeindebezirk hat die Künstlerin bei den Open Studio Days 2019 teilgenommen.

Wie beschreibst du jemanden, der deine Kunst gar nicht kennt, was du machst?
Ich arbeite mit gefundenem Ausgangsmaterial (Fotografien etc) dass ich durch minimale Eingriffe,
Veränderungen oder Kombinationen und räumlichen Arrangements in einen neuen Kontext stelle, wobei
sich meine Arbeitsweise über unterschiedliche Medien (Collage, Installation, Malerei) erstreckt. Mich
interessieren surreale, absurde und verstörende Momente, eine beunruhigende Stimmung.

Was muss eine Stadt als Lebens- und Arbeitsstätte bieten?
Eine gute Mischung aus etablierten Galerien und Offspaces und vor allem leistbare Ateliers
Es gibt KünstlerInnen, die arbeiten am besten in Hotelzimmer, andere brauchen extrem viel Platz.

Was sind deine idealen Arbeitsbedingungen?
Ich brauche nicht viel Platz zum arbeiten (nur zum lagern), aber ich brauche all meine Sachen um mich herum. Ich brauche eine gewisse Infrastruktur an Druckstudios, Rahmenbauer etc, darum arbeite ich
gerne am gleichen Ort.

Separations, Ausstellungsansicht 2019, Galerie Wagner+Partner, Berlin credit: Geo Reisinger

In der Arbeitswelt ist es mitunter äußerst wichtig, sich zu vernetzen. Wie wichtig ist das in deinen Augen für eine/n KünstlerIn?
Sehr wichtig, auch wenn es paradox ist, weil ein wichtiger Teil der künstlerischen Arbeit der Rückzug ist.

Wärest du nicht in Wien, wo würdest du dann leben?
Die letzten 10 Jahre lebte ich in Berlin und habe dort immer noch meine Wohnung. Jetzt habe ich meinen Mittelpunkt aber wieder nach Wien verlagert.

Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen, sagt Aristoteles. Ein anderes Sprichwort sagt, er ist schwer – wie zum Beispiel der erste Strich auf einer weißen Leinwand. Wie beginnst du ein neues Werk?
Am besten keine langen Pausen machen, immer dran bleiben damit der Anfang nicht so schwer wird. Die ersten Arbeiten sind oft nur zum warmwerden, die Besten passieren dazwischen.

Untitled, 2014, Sticker auf Fotografie, 40x30cm credit: Geo Reisinger

Wie oder wo findest du Inspiration?
Alexandra Baumgartner: Im Alltag – meine Arbeit besteht vor allem aus Suchen und Finden.

Was inspiriert dich in Wien? Welche Museen, Ausstellungshäuser, Galerien etc. besuchst du häufig?Mich inspirieren meist banale Dinge des Alltags oder Orte die nicht unbedingt mit Kunst zu tun haben. Es gibt keine speziellen Orte, in Galerien und Museen hängt es von der Ausstellung ab.Das Belvedere 21 mag ich aber sehr gern, allein die Architektur ist inspirierend.

Hast du ein persönliches Arbeitsritual, dem du gerne folgst?
Rückzug

Was sind die schönsten Momente an deinem Beruf und welche die schwierigsten?
Freiheit und Unabhängigkeit / Finanzielle Ungewissheit und keine Absicherung.

www.alexandrabaumgartner.com